Befragung zur Bewerbung

Ziel der Befragung

Begleitend zur Bewerbung für das Immaterielle Kulturerbe konzipierten wir, das Team, das den Antrag für die Bewerbung zum immateriellen Kulturerbe schrieb, eine Online-Befragung. Das Ziel der Umfrage war es, ein breiteres Bild zum Selbstverständnis des Sächsischen Bergsteigens zu sammeln und eine Gelegenheit zu bieten, Anmerkungen und Vorschläge zur Erstellung der Bewerbung zu erheben. Die Umfrage zielte nicht darauf ab, eine repräsentative Aussage über die Teilnehmenden, die Bergsteigenden der Region oder die Mitglieder des SBB zu erheben. Sondern sollte sicherstellen, dass auch Ideen zum Antrag für von Interessierten, die weniger Zeit investieren wollten, gesammelt werden konnten.

Rücklauf und Auswertungsmethode

Stichprobe

Im Mitteilungsblatt „Der Neue Sächsische Bergsteiger“ wurde im August 2021 öffentlich über die Bewerbung um den Titel als Immaterielles Kulturerbe informiert. Darin wurden auf die Internetseite, eine Befragung und Kontaktdaten hingewiesen. Die Internetseite beinhaltete ab dem 22.09.21 auch eine FAQ-Liste zur Bewerbung. Auf der Facebookseite des SBB wurde in zwei Posts vom 22.09.21 und 08.11.21 auf die Befragung hingewiesen. Die Vorstände anderer regionaler DAV-Sektionen wurden am 18.09.21 zur Sitzung des Ostdeutschen Sektionentags sowie über E-Mail informiert und zur Beteiligung eingeladen. 

Die Online-Befragung bestand aus vier offenen Fragen. Bei der Konzipierung wogen wir die Vorteile offener, halboffener und geschlossener Fragen ab. Wir haben uns bewusst für eine qualitative Erhebungsmethode entschieden, um die Gedanken der Teilnehmenden so wenig wie möglich mit den Fragen einzuschränken. Ziel war es, die Ideen der Teilnehmenden zu sammeln und mit in den Bewerbungstext einfließen zu lassen. 128 Teilnehmende haben ihre Gedanken zum Kulturerbe und der Bewerbung zwischen dem 22.09.21 und dem 23.11.21 formuliert. Ebenso viele Interessierte haben den Fragebogen geöffnet ohne Antworten nieder zuschreiben.

Auswertungsmethode

Alle Antworten wurden kategorisiert. Das heißt, es wurde jede Antwort und gegebenenfalls Teile der Antwort in eine bestehende oder neue Kategorie eingeordnet. Dabei wurde der Kern der Aussagen erfasst und zu einer oder mehrerer Kategorien zugeordnet. So wurden beispielsweise Antworten, die die Abenteuerlust oder Risikofreude erwähnten als eine Kategorie aufgefasst. Während des Prozesses der Kategorisierung konnten jederzeit neue Kategorien gebildet werden. Wenn es möglich war, wurden auch Unterkategorien gebildet wie z.B. bei Frage 4: „Lob und Kritik“. Für diese Kategorisierung war es nicht relevant, wie oft eine Kategorie in den Antworten auftauchte, weil z.B. jeder Kritikpunkt oder jedes Merkmal des Sächsischen Bergsteigens für uns interessant war und so auch Punkte berücksichtigt werden konnten, an die nur wenige Teilnehmende gedacht hatte.Solch eine Auswertung ist von ihrer Art immer abhängig von den Auswerter*innen. Um die Objektivität und Transparenz der Auswertung zu erhöhen stehen die Daten öffentlich verfügbar und dürfen gern für eigene Auswertungen genutzt werden. 

Ergebnisse

Da die Ergebnisse recht umfangreich sind, haben wir die Auswertung auf mehrere Seiten aufgeteilt. Außerdem könnt ihr ein PDF mit der Auswertung hier herunterladen. Zusätzlich stellen wir auch die Rohdaten mit allen Antworten zur Verfügung.

Zusammenfassung

Die Teilnehmenden sahen in der Bewerbung eine Chance, das Kulturgut zu würdigen. Ein Gut, in dem neben speziellen Kletter- und Handwerkstechniken vor allem die Rücksicht auf die Natur und das eigenverantwortliche Handeln in einer Gemeinschaft das Besondere sind. Insgesamt war die Resonanz auf die Bewerbung zum überwiegenden Teil positiv oder begeistert. Einige kritische Stimmen erwähnten die Gefahr der Kommerzialisierung und Zurückdrängung des Gemeinschaftserlebens oder eine zu starre Reglementierung oder Verfestigung der Regeln durch den Status als Immaterielles Kulturerbe. Auf diese Befürchtungen wurde in der ausführlichen FAQ-Liste eingegangen.

Autoren der Umfrage: Maria Neubauer, Anne Lochschmidt, Ines Panitz, Thomas Böhmer und Rainer Petzold

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